"[...] Der Krieg 2008 in Georgien war ein Schlüsselmoment. Die russische Führung sah sich in den internationalen Medien zu wenig und falsch dargestellt. "Russia Today" führte einen "Informationskrieg" dagegen, wie Chefredakteurin Margarita Simonjan 2012 in einem Interview mit der russischen Zeitung Kommersant erklärte. Während das russische Verteidigungsministerium in Georgien gekämpft habe, habe sie mit ihren Kollegen den "Informationskrieg" gegen die ganze Welt geführt. [...]
Vladislav Surkow ist bekannt als "Chefideologe des Kreml" und derzeit persönlicher Berater von Präsident Wladimir Putin. Er beschrieb das alte Mittel der "Polittechnologie" zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung als eine Kunst, bei der die Manipulation unerkannt bleibt. Die Manipulierten sollen sich der Illusion hingeben, sie seien selbstständig zu ihrer Meinung gelangt. Möglich werde dies durch ästhetische und emotionale Suggestion, aber nicht auf der Ebene der Vernunft. [...]
Je stärker die internationalen Spannungen in den vergangenen Jahren gewachsen sind, desto deutlicher wird, dass es RT nicht nur um die "russische Sichtweise" der Ereignisse geht. Der Westen solle mit einer aggressiven Berichterstattung untergraben und Probleme größer als real dargestellt werden, sagt der Experte Anton Shekhovtsov vom Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien. RT sei kein Instrument der "Soft Power" mehr, man müsse vielmehr von "Dark Power" sprechen.
Nach der Präsidentschaftswahl im März beschrieb Chefredakteurin Simonjan ihr Selbstverständnis als Journalistin in einer Abfolge von Tweets. Über Putin schrieb sie: "Früher war er einfach unser Präsident und konnte abgelöst werden. Jetzt ist er unser großer Führer. Und wir lassen nicht zu, dass er abgelöst wird." Dem Westen warf sie vor, ihr Land umformen zu wollen.
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