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Noch immer verehrt ein beträchtlicher Teil der älteren Generation den Generalissimo als bedeutenden Staatsmann, der - Millionen von Opfern zum Trotz - der Sowjetunion zu Ruhm und Ansehen verhalf. Die Jüngeren stehen Josef Stalin meistens negativ gegenüber oder wissen nur wenig über diese Zeit. "Für die einen hat Stalin vor allem Gutes getan, für die anderen war alles nur schlecht. Wir wollen den Menschen zeigen, was sich wirklich zugetragen hat", sagt David Jishkariani.
Der erste Versuch einer differenzierten Annäherung an die sowjetische Vergangenheit nennt sich "Topographie des roten Terrors in Tiflis". Schauplatz ist Sololaki, ein Viertel in der Altstadt, in dem früher besonders viele Vertreter der politischen Elite und des Geheimdienstes zu Hause waren.
Im Rahmen dieses Projekts, das die Heinrich-Böll-Stiftung und das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes mit 17.000 Euro unterstützen, erarbeiten Jishkariani und seine Kollegen einen speziellen Stadtplan: 20 Häuser sind darauf verzeichnet, in denen Täter, aber auch Opfer des Sowjetregimes wohnten und wirkten. Eins der Gebäude ist der ehemalige Sitz der südkaukasischen Abteilung der Geheimpolizei Tscheka in der heutigen Pavle-Ingorowka-Straße 22. Dort wurden ab den 20er Jahren Gefangene in Kellerverließen gefoltert und ermordet.
Um die entsprechenden Objekte fixieren zu können, waren umfangreiche Recherchen in den Archiven des georgischen Innenministeriums, des früheren KGB sowie des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei notwendig. Zudem wertete die Gruppe auch Zeitungsbestände in georgischen Bibliotheken aus und befragte bislang rund 40 Zeitzeugen. Besonders die Arbeiten mit Unterlagen aus den Archiven des sowjetischen Geheimdienstes gestalten sich schwierig: Ein Teil der Dokumente aus dem Tifliser KGB-Archiv wurde Anfang der 90er Jahre bei einem Brand vernichtet. Und zu den KGB-Archiven in Moskau haben georgische Staatsbürger derzeit keinen Zutritt.
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Was bleibt?
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